WEINLESE 2011

ENDLICH….WIEDER EINE SCHWIERIGE WEINLESE

28. WEINLESE VON MAURO SIRRI

Liebe Freunde,

Liebe Freunde, Wir müssen uns an immer schwierigere Lagen anpassen, die sich mittlerweilen auf jeder Front zeigen: politisch, finanziell, wirtschaftlich und natürlich meteorologisch. Im übrigen sind die Dinosaurier auch deshalb ausgestorben, weil sie sich nicht an die plötzlichen klimatischen Veränderungen angepasst haben. Daher wird es notwendig, sich seelenruhig an die Entwicklungen der Lage anzupassen. Eine gute Rebe betrügt einem nie, weil sie sich an regnerische sowie auch an trockene Zeiten anpasst, und immer das Beste von sich giebt. Die Eigenschaften der Weine sind jeweils anders, aber gerade das ist ja das Schöne an unserer Arbeit. Probleme zu lösen, die sich bei jeder Weinlese ergeben und die unsere Sensibilität auf die Probe stellen, die Genauigkeit bei der Anwendung der strengsten Protokolle und die Fähigkeit mit der wir die Natur interpretieren, die uns nur betrügt wenn wir sie betrügen, ist ein wahres Gefühlserlebnis.

KLIMA-ABLAUF

Das Jahr 2011 wurde von relativ geringen Niederschlägen gekennzeichnet, ausser dem grossen Schneefall von März (ca. 60 cm Schnee in einer Nacht) und von einer extrem heißen und trockenen Zeit von Juli bis Oktober. Wir hatten stetigen Südwest-Wind und Tagestemperaturen bis über 35°C, die Nachttemperaturen giengen selten unter 18°C. Bedingungen, die große Bedenken über die Möglichkeit weckten, die Früchte zur Reife zu bringen, ohne die Reben leiden zu lassen. Daher begannen wir Anfangs August stark zu lichten. Diese landwirtschaftlichen Eingriffe haben uns erlaubt, eine sehr gute Qualität zu erhalten. Die Weinlese begann gute 10 Tage im Voraus im vergleich zur üblichen Weinlesezeit.

WEINLESE

Um das Problem der hohen Temperaturen zu überwinden, haben wir sehr früh am Morgen angefangen die Trauben zu lesen bis um zehn Uhr, und dann wieder ab fünf Uhr am Nachmittag. Die Trauben waren „gewichtlos“ und ohne Saft, natürlich mit hoher Zuckerkonzentration und seltsamerweise auch mit guter Konzentration der Säuren. Die Chardonnay Trauben wurden zuerst gelesen, dann sofort Albana und schon am 30. August hatten wir bereits die ersten Trauben des Sangiovese im Keller. Die phenolische Reife der Trauben war nicht gerade ausgezeichnet, aber der Zucker schob stark und es gab eigentlich keine bessere Alternative als früher zu ernten. Ich muss sagen, dass wir sehr besorgt waren, da wir noch nie eine so ungewöhnliche Weinlese gehabt hatten. Ende September war die Weinlese beendet. 15 Tage im Vorschuss gegenüber den vorherigen Jahren.Wir erlitten einen durchschnittlichen Verlust der Produktion von 23%. Glücklicherweise haben sich die Bedenken die wir während der Weinlese hatten nicht bestätigt, und ich muss sagen, dass nach den ertsten Umfüllungen des Weines eine gute Qualität hervorkommt.

Mit freundlichen Grüssen

Mauro Sirri